Thursday, October 04, 2012

Kita-Frust

Von Anfang an war ich gemischter Gefühle in Bezug auf die Kita da ich das System Tagesfamilie doch in Bezug auf meine noch kleinen Kinder besser fand (eine Betreuungsperson, immer die selben Kinder, nicht so viele und alles flexibel und günstig und bezahlt werden nur die Präsenztage). Leider hat es sich ja nicht ergeben. Nach der Eingewöhnungszeit in der Kita war ich dann Feuer und Flamme, wie gut es klappt und was mein Sohn alles lernen kann und profitieren von den Grösseren etc. Dann realisierte er, dass ich in der Zeit weg sein werde und machte dicht. Am Dienstag konnte ich dann trotzdem irgendwie weg aber heute ging's gar nicht. Er weinte und irgendwie war grad niemand dabei um ihn "aufzufangen" also holte ich kurzerhand meinen Laptop mit dem ich jetzt hier im Spielzimmer sitze während mein Sohn spielt. "Mama muss arbeiten", soll er ja auch sehen... Kein Problem für ihn solange ich da bin und auch am Zvieri nahm er teil, wollte aber ausschliesslich auf meinem Schoss sitzen. Zu allem kommt noch, dass die Maus, die es ja die ersten paar Tage ganz toll ohne Mama machte, heute auch weinte als ich gehen wollte, so dass ich zwischenzeitlich nochmals zu ihr bin und sie erst beim Zvieri wieder alleine liess. Und am Montag habe ich einen geschäftlichen Termin in Bad Ragaz! Bin drauf und dran, sofort zu kündigen, alles bleiben zu lassen und halt zuhause zu bleiben mit den Kids und nur noch abends zu arbeiten. So ein Frust aber auch! Dabei hatte ich mich gefreut, Zeit für mich bzw. zum Arbeiten zu haben und v.a. frei zu sein für anstehende Termine in Bezug auf unseren Hausbau und später fürs Ausmisten in der Wohnung. Soll ich aufgeben? Soll ich dran bleiben und halt die Eingewöhnungszeit verlängern? Ich weiss es nicht. Was mach' ich jetzt mit dem Montagstermin!? Wenn ich den absage, gehen mir CHF 400.- durch die Lappen, welche den halben Monatsbeitrag für die Kita schon finanziert hätten. Mist... Ob ich einfach die Kinder mitnehmen soll!? Haha... Nein, das ginge gar nicht...

2 comments:

Kati. said...

Gern möchte ich ein paar meiner Gedanken mit dir teilen.

Ich vertraue meinen Kindern bei allem, was sie tun, gebe ihnen die Zeit, die sie brauchen, dränge sie zu nichts, was sie nicht wollen, und außerdem frage ich mich immer: "Was ist natürlich?"

Ist es natürlich, als Kleinkind (oder auch älteres Kind) mit lauter anderen Kindern die Tage zu verbringen, nur weil sie zufällig ähnlich alt sind und im gleichen Wohngebiet leben? Ich glaube, dass die Mama einfach die stärkste Bezugsperson ist, neben der es den Kindern (und nicht nur ihnen) wichtig ist, auch andere Menschen zu treffen, sowohl junge als auch alte.

Bisher kannte dein Kind das so aus eurem Alltag. Es war mit dir, ihr habt andere Leute getroffen, Kinder und Erwachsene, und es hat viel gelernt. (Braucht es zum Lernen tatsächlich eine Kita-Gruppe?)

Gleichzeitig glaube ich fest daran, dass jedes Kind genau weiß, was es braucht und was wichtig für sein Wohlbefinden ist. Ich habe den Eindruck, dein Kind gibt die ein klares Zeichen dafür, was es braucht, nämlich nach wie vor deine Nähe. Reicht das nicht aus, um an der Situation etwas zu verändern?

Du schreibst, dass es die Möglichkeit gäbe, dass du weiterhin als Mama daheim präsent sein könntest und dann abends arbeiten würdest. Das ist schön, denn in den meisten Fällen sieht ein "Job" das nicht so vor. Natürlich hattest du dich jetzt darauf eingestellt, auch tagsüber Termine wahrzunehmen, und das würde dir am konkreten Montagstermin CHF 400 einbüßen. Ich weiß, das ist viel Geld, wäre es für mich auch. Aber was sind CHF 400, wenn es um das Wohl deines Kindes geht?

Ich sage mir in schwierigen Situationen mit meinen Kindern immer, dass ich sie vielleicht nur etwa 20 Jahre in meinem Haushalt habe, bevor sie in die weite Welt ziehen. Was ist dann diese konkrete Schwierigkeit (egal, was auch immer es ist) im Vergleich zu dieser Zeit? 20 Jahre sind nicht viel, und da wünsche ich mir, dass ich diese mit viel Schönem und Glücklichem für meine Kinder fülle.

Höre in allererster Linie auf dein Herz, denn im Grunde gibt dir dieses schon jetzt Zeichen. Es lässt dich an der Kita-Situation zweifeln, zeigt dir insgeheim schon denkbare Alternativen auf, etc. Schieb diese Bedenken nicht einfach so zur Seite, sondern schau sie dir an, achte auf dein Kind, höre ihm zu (Hast du mit deinem Kind schon über die Situation gesprochen? Was sagt es selbst dazu?), lausche auf dein Herz und deinen Bauch, und dann triff eine Entscheidung, mit der du dich wohl fühlst, ebenso wie dein Kind.

Ich wünsche dir Klarheit und alles Liebe!

Lorelai said...

Liebe Kati! Vielen Dank für Deinen persönlichen Kommentar! Ich würde Dir gerne persönlich antworten, Du hast aber leider keine Adresse oder ähnliches hier hinterlassen...