Thursday, March 22, 2012

Gefühlswelten

Noch ein kurzer Eintrag muss sein, damit ich nicht wieder alle meine Gedanken mit ins Bett nehme und nicht schlafen kann. Müde bin ich nämlich!
Vor etwa 2 oder 3 Monaten begann unser Sohn das erste mal, uns mitzuteilen, dass er Angst hat. Es war nachdem bei seiner Nana ein Baum gefällt wurde. Offenbar hat ihm das Geräusch der Motorsäge Angst eingejagt. So laut war es. Von da an sprach er immer wieder vom Sägen und dass er Angst hatte vor dem so lauten Geräusch. Er hat auch Angst vor anderen lauten Dingen (Bohrmaschine, Küchengerät, Staubsauger...). Er nennt es "At". Er hat auch "At" vor Bienen und von Mamas "Om". Und von der Autowaschanlage, man erinnere sich... ich finde das bemerkenswert, ist doch Angst ein Gefühl und das ein grosser Schritt, dies zu äussern.
Die Gefühle meines Sohnes indes sind mir oft ein Rätsel. Wenn er nach dem Mittagsschlaf aufwacht und ein Häufchen Elend ist oder wenn er erkennt, dass ein Männchen in seinem Buch traurig zu sein scheint oder wenn er selber sagt, er sei traurig... ja dann macht das mir "At". Er kann zwar wirklich schon gut sprechen, doch manches kann er nicht sagen. Und die Frage "warum" versteht er leider noch nicht. Mal kuschelt er, mal nicht... mal findet er Dinge lustig, mal bleibt die Mimik hinter dem grossen Nuggi verborgen... Und wenn man nicht weiss, was genau in ihm drin vorgeht, zweifelt man oft, ob man genug tut, damit der kleine Mann glücklich und fröhlich sein kann oder ob man ihm zuwenig Halt, Liebe und Aufmerksamkeit schenkt weil irgendwie immer was zu tun ist, man also immer nur halb, immer nur kurz bei ihm ist. Und dann doch der ganze Haushalt brach liegt. Weil da ja auch noch das Baby ist. Ich brauche vielleicht dringend ein besseres Zeitmanagement. Der Tag hat gefühlte 36 Stunden und ich tingle dermassen oft von Kind zu Kind zu Haushalt zu persönlichen Bedürfnissen, dass ich am Ende nie das Gefühl habe, irgendwas auf die Reihe bekommen zu haben. Alles ist Stress, nichts fliesst. Werden die Nächte wieder schlafreicher, kann ich wenigstens den Abend für alles nutzen, was liegen geblieben ist und mich am Tag vielleicht wirklich ein wenig intensiver nur um die Kinder kümmern. Oder vielleicht beschäftigt sich mein Sohn ja bald wieder mehr alleine, dito das Baby... man kann ja noch hoffen.

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