Monday, May 27, 2013

Der Krebs - der grösste Feind des Menschen

Ich poste ungern "negative" Beiträge aber wenn mich etwas beschäftigt, muss ich es hier irgendwie teilen und wenn das jmd nicht lesen mag, verstehe ich es.
Zurzeit scheint mir die Krankheit Krebs omnipräsent zu sein. Begonnen hat es mit der Erkrankung meiner Mutter, was schon ein paar Jahre her ist... unterdessen sind mir einige Fälle in meinem näheren und ferneren Umfeld bekannt geworden, nicht wenige Menschen darunter haben ihren Kampf verloren. Manche kämpften länger, bei anderen verstrich nur wenig Zeit zwischen Diagnose und Tod.
Dann wurden zwei junge Frauen (30, in der Blüte des Lebens, praktisch mein Jahrgang) krank, gaben Interviews in Zeitschriften und im Radio. Sie gründeten Pink Ribbon Liechtenstein, zu finden auf Facebook, und entwarfen diese hübschen T-Shirts, die schnell ausverkauft waren. Mehr über die Aktivitäten lest Ihr eben auf deren Seite auf FB.
Vor einigen Wochen sollte ich dann Marion Leal porträtieren, die als Leiterin der Krebshilfe Liechtenstein u.a. Erkrankte und deren Angehörige berät und unterstützt.
In der einen Woche sprach ich mit einem langjährigen und engen wenn auch meist weiter entfernt lebenden Freund unserer Familie (Niederländer, der in Südafrika lebt und ein Ferienhaus in Portugal hatte, wie meine Eltern), bei dem Prostatakrebs diagnostiziert wurde; in der nächsten Woche erzählte mir meine Nachbarin vom Hautkrebs ihrer Mutter. Und einige Wochen zuvor erfuhr ich von einer Freundin, dass sie vor einiger Zeit Gebärmutter(hals?)krebs hatte und operiert werden musste.
Und dann die Angelina-Jolie-Story, die auch ihre Berechtigung haben mag wenn das Risiko wirklich dermassen hoch ist...

Es sind also viele schlechte Nachrichten zusammen gekommen. Einerseits ruft es Erinnerungen wach, die ich eigentlich ziemlich gut verschlossen halte, andererseits weckt es die eigenen Ängste, früher oder später, genetisch ja vorbelastet, selber zu erkranken und, wenn es hart auf hart kommt, nicht mehr für die Kinder da sein zu können. Das wäre das Schlimmste, was passieren könnte.
So war ich heute froh, nach über einem Jahr zur längst fälligen, gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung gegangen zu sein. Und als ob auch mein FA durch die starke mediale Präsenz des Krebs hypersensibilisiert ist, kam es mir vor, dass er mich heute länger abtastete als sonst. Aber vlt habe ich mir das auch nur eingebildet. Ich werde sicher nicht vergessen, mich in einem Jahr wieder kontrollieren zu lassen. Und nun hoffe ich, dass innert 14 Tagen kein Anruf kommt und mein Abstrich ebenfalls unauffällig ist. Wenn so viel um einen geschieht, ist man beim kleinsten Ziehen im Unterleib gleich alarmiert.
Heute habe ich mir auch endlich das Radio-Inti mit Sarah Ritter angehört. Sie ist 30 und ihr Krebs extrem aggressiv, derart aggressiv wie es seltenst vorkommt. Innert 10 Tagen ist ihr Tumor um 5 cm gewachsen. Hätte sie ihn nicht selber ertastet (und wäre er nicht so gross und spürbar geworden), hätte man ihn zu spät entdeckt. Es reicht also nicht aus, sich nur beim FA untersuchen zu lassen, wir Frauen müssen selber regelmässig kontrollieren!
Ich bin froh, dass ich noch stillen kann. Einerseits würde ich so wahrscheinlich automatisch merken, wenn da etwas wäre, das da nicht hingehört, andererseits reduziert das Stillen je länger je mehr das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken und das ist für mich wichtig, da ich genetisch bedingt ein 2- bis 3-fach höheres Risiko habe als jemand, der nicht erblich vorbelastet ist.

2 comments:

Kaleas Welt ♥ said...

Ich kann mit dem Thema umgehen, wenn ich da nicht tiefer nachdenke. Oft wird darüber ja eher geschwiegen. Viele Worte möchte ich jetzt aber auch nicht schreiben darüber. In meiner Familie gab es auch schwere Fälle und es war wirklich der Horror. Die Angst, selbst an Krebs zu erkranken, verfolgt einen dann dauerhaft...

Ich drücke die Daumen, dass alle Ergebnisse gut ausfallen werden! :)

Liebe Grüße
Tanja

Lorelai said...

Vielen lieben Dank, Dir! Und wieder einen neuen Blog gefunden, werd bei Dir auch vorbeischauen! :) LG