Monday, May 07, 2012

Was Mütter leisten

Eigentlich leisten wir Mütter ja eine ganze Menge. Es beginnt bei der Schwangerschaft. Während Männer gerade mal ihre Chromosomen spenden, was meist ja in einem für sie nicht ganz unschönen Akt passiert, folgen bei der Frau Momente des Bangens bis zum positiven Test, bis zur 12. Woche, bis zur Geburt überhaupt. Dazu kommt oft noch penetrante Übelkeit, lähmende Müdigkeit und Schlafmangel, nicht selten das Gefühl, sich in ein Walross zu verwandeln, dauernde Vorsichtsmassnahmen (kein Extrem-Sport, kein Sushi, v.a. kein Alkohol, keine Medikamente), die das Leben beeinträchtigen und dauernde Untersuchungen beim Frauenarzt, die nicht gerade angenehm sind. Männer erzählen höchstens mal bei einem Bier, dass ihre Frau grosse Möpse bekommen hat oder jammern, dass sie sich in ein hormongesteuertes, wandelndes Tränental verwandelt hat. Männer machen sich bestimmt nicht so viele Gedanken über das, was kommt wie jemand, der das, was kommt, in sich trägt und auch spürt.
Dann die Geburt: Die schlimmsten Schmerzen überhaupt, oft über Stunden, eine Wassermelone durch ein Nadelöhr pressen, hässlicher Dammriss oder Kaiserschnittnarbe, der Körper, durch die Schwangerschaft bereits arg in Mitleidenschaft gezogen, muss bei der Geburt in die Vollen gehen. Danach ist er nie mehr wie zuvor. Macht der Arzt gute Arbeit, merkt danach der Mann nichts mehr. Die Frau weiss es aber. Und spürt es meist noch lange. Der Mann darf derweil Händchen halten, Wasser bringen, äh ja...
Zurück zuhause ernährt die Frau bestenfalls während sechs Monaten vollumfänglich aus sich selbst heraus das Kind und hat es dementsprechend oft bei sich.
Und nun der Job. Kaum eine Familie entscheidet sich für das Modell, der 100% arbeitenden Frau. Eher ist es die 20-50% arbeitende Frau, welche dann die Hauptverantwortung für die Kindererziehung trägt. Kein leichter Job und dann noch einer mit 24h. Der Mann hat den Job auch, klar, aber er verbringt weit mehr Zeit in einem Job, der Geld und mit etwas Glück manchmal auch Anerkennung bringt.
Bald ist Muttertag. Seid lieb zu Euren Mamas.

1 comment:

Tanja said...

man(n), sind wir toll. Hast Recht! :)