Tuesday, November 09, 2010

Gesunder Menschenverstand

Wenn ich eines gelernt habe seit ich Mutter bin, dann, dass ich, was mein Kind betrifft, alle Entscheidungen alleine treffen und alles selber wissen muss. Denn: Je mehr sogenannte Fachleute aber auch Mütter man um ihre Meinung fragt, desto weniger weiss man nachher, was nun wirklich zu tun ist, da einem jeder einen anderen Rat gibt und in den meisten Fällen widersprechen sich die Ratschläge komplett. Das begann schon im Spital. Bei x Hebammen und Schwestern gab es mal diese Theorie, mal jene Therapie, mal diese Anweisung, mal jene Anordnung. Für eine frischgebackene Wöchnerin der Horror. Ein Kind kommt nicht mit Bedienungsanleitung und man liegt völlig hilflos und abhängig in diesem Spitalbett in der Hoffnung, man möge einen wenigstens ein bisschen anleiten. Befolgt man den Rat der einen Hebamme, schimpft später eine andere energisch, weshalb man das den um Himmels Willen jetzt so gemacht hat. Ich war frustriert und dazu kam auch noch Baby-Blues und Still-Desaster. Bei der Entlassung bekommt man dann ein ganzes Paket nützlicher Adressen und Anlaufstellen weiterer Fachleute, die einen durch die ersten Wochen und Monate begleiten wollen. Wieder schöpft man Hoffnung, es gebe Antworten auf konkrete Fragen zum Stillen, Schlafen, Pflege und vielem mehr, welche weder Bücher noch Internet (noch mehr Ratgeber!) nicht zu beantworten wussten. Doch wieder dasselbe... Befolgte man dies und fragte später noch jemand Zweites, riet der zu jenem. Was denn nun!? Beim Thema Beikost wurde das Ganze so richtig aufwendig, nachdem ich mich bei jeder erdenklichen Quelle geschätzte 100 Stunden informiert habe. Mir drehte sich der Schädel und ich beschloss, auf meinen Instinkt zu hören und mir das an Leitfäden rauszupicken, was ich als relativ sinnvoll erachtete. Mir ist Wurst, wenn andere Mütter mich mit offenem Mund anschauen, wenn ich erzähle, was mein Sohn schon alles an Nahrungsmitteln zwischen die Zähne bekam. Gross geworden sind wir noch alle irgendwie. Nur ist so ein kleines Menschlein kein Taschenrechner oder Staubsauger, bei dem man nicht viel falsch machen kann. Mehr Verantwortung als auf uns Eltern lastet nicht einmal auf dem Präsidenten der USA! Subjektiv gesehen... ;)

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