Monday, April 07, 2014

Buch-Rezension: Julia Dibbern: Geborgenheit. Wie Kinder sie spüren und Eltern sie geben können.



Nach „Geborgene Babys“ legt Julia Dibbern nun endlich mit dem sehnlichst erwarteten „Nachfolger“ nach.
Er knüpft zwar nicht direkt dort an, bringt aber doch viele Möglichkeiten mit, wie man auch älteren Kindern und nicht nur Babies (bei denen es ja noch relativ einfach ist ;) Geborgenheit schenkt – und das in äusserst kompakter Form und so habe ich auch dieses Werk innerhalb zweier Tage gelesen.
Das Büchlein „Geborgenheit“ ist erst mal sehr ansprechend gestaltet, reich und schön bebildert, bunt und sehr gut portioniert – mit kurzen Texten und vielen Zitaten, Auflistungen, Tipps etc. Das regt dazu an, das Buch auch nach der Lektüre immer mal wieder aus dem Regal zu nehmen und darin zu stöbern.
Nach einer kurzen Einführung und einer Einleitung über das Urvertrauen und einer Exkursion darüber, was im Gehirn passiert, hat Dibbern ihre kurzen Interviews, die sie mit Kindern führte, abgedruckt. Sie geben rasch Aufschluss darüber, was für ein Kind Geborgenheit bedeutet und die Aussagen gleichen sich wirklich sehr. Wichtig ist allen, dass Mama und Papa oder andere Vertraute bei ihnen oder erreichbar sind (per Telefon z.B.)
Julia Dibbern durfte ich im
vergangenen Jahr im
Windelfrei-Coaching-Kurs
kennen lernen. Sie hat
zusammen mit Nicola Schmidt
das Artgerecht-Projekt
aufgebaut und lebt derzeit
mit ihrer Familie
in den USA.
Auf ihrer Website
www.juliadibbern.de
gibt es vieles zu entdecken...
Auf den weiteren Seiten gibt Julia Dibbern konkret Tipps, wie man im Alltag Geborgenheit geben kann. Sie
spricht über die Bedeutung, die Gefühle der Kinder anzuerkennen und sie nicht aus ihrer Welt zu „reissen“ sondern sie mit drei Schritten für sich zu gewinnen, z.B. wenn sie in ein Spiel vertieft sind während man sich zu einem Termin aufmachen muss. 1. Blickkontakt, 2. Lächeln, 3. Nicken. Wie das genau aussieht, könnt Ihr in Ihrem Buch nachlesen. Es ist auf jeden Fall sehr respektvoll. Dass Geborgenheit auch in der Natur und in Büchern zu finden ist, muss Dibbern mir nicht mehr erzählen. Es ist aber wichtig, dass sie es tut denn gerade in Zeiten der Pisa-Studie wird ersichtlich, dass längst nicht alle Eltern ihren Kindern regelmässig vor(ge)lesen (haben). Dabei ist es nicht nur wichtig, sondern entspannend. Die Kinder lernen und es stärkt die Eltern-Kind-Bindung. Genau so sieht es auch aus wenn man gemeinsam die Natur entdecken kann. Auch hier versuchen wir das so oft als möglich zu leben auch wenn es im Alltag manchmal zu kurz kommt. Gerade heute Mittag ist meine Tochter beim Vorlesen eingeschlafen und gestern Nachmittag waren wir zu viert im Wald. Die Kinder sind viel gelaufen und langweilig wird eine solche Expedition mit Bestimmtheit nie.
„Geborgenheit“ kann ich jedem empfehlen, der Kinder hat, auch wenn sie schon ein wenig grösser sind. Zwar ist es kein allumfassendes Standardwerk aber ein kleiner feiner Ratgeber, der konkrete Tipps gibt und in mancher Hinsicht dem ein oder anderen Elternteil ein wenig die Augen öffnen kann.

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