Thursday, December 19, 2013

one day to go: Maus wird morgen 2 :)


Ultraschall-Maus

Wie die Zeit vergeht, sieht man an seinen Kindern. Sie werden sooo schnell gross. Als sie noch Babies waren, glaubte ich das keinem obwohl es alle Eltern sagten. Tja, jetzt weiss ich, dass es stimmt. Was sind die beiden schon gross. Nächstes Jahr soll mein Sohn also tatsächlich schon in den Kindergarten gehen. Noch kann ich es mir überhaupt nicht vorstellen, da war doch ich gerade noch!? Sass im Stuhlkreis, bastelte und wartete auf den Nikolaus. Kann mich an so vieles erinnern als wäre es gestern gewesen. Irre. Die Zeit, sie rast nur so dahin… noch geniesse ich es aber, dass die Kinder bei mir sind. So schnell möchte ich sie nicht loslassen, lieber noch ein wenig an der Hand haben.
Jetzt bin ich etwas abgeschweift, schliesslich wollte ich über meine Tochter berichten. Sie wird 2. Schon 2!!! Unfassbar, oder? Sie ist längst kein Baby mehr sondern eine kleine, feine Dame! :)
Viel ist geschehen in diesen zwei Jahren. So viel. Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit.
Gerade letztens konnte ich mich intensiv an die Geburt der Kleinen erinnen. Nach einer angenehmen aber nur wenig bewusst wahrgenommenen Schwangerschaft, die sich in einem warmen Spätnovember so langsam in die Endphase begab (an die Wärme erinnere ich mich sehr gut), bugsierte sich meine Maus, einen Tag bevor der Schnee in Massen fiel, am 20. Dezember, noch kurz vor Weihnachten also, auf die Welt – schnell wie ein Rennfahrer. Den Geburtsbericht findet Ihr ebenfalls hier auf dem Blog aber ich möchte dennoch gerne nochmals kurz resümieren: Die „Wehen“, die diese Bezeichnung zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht verdient hatten, begannen um Mitternacht, wie beim Sohn keine zwei Jahre zuvor. Eine Stunde blieb ich noch liegen, das war 2010 genauso. Dann wurde es unangenehm. Ich stand auf, ging aufs Klo, verlor glaube ich schon Fruchtwasser und bat meinen Mann, seine Mutter anzurufen, die sich mit ihrem Lebensgefährten bald auf den Weg machen würde um für den Grossen da zu sein wenn er am Morgen erwachen würde. Da wusste ich noch nicht, dass die Schwiegermutter schon wieder nach Hause fahren würde noch bevor er erwachen sollte. Im Spital rief ich selber an.
Als sie sich auf den Weg zu uns machten, steigerten die nun offensichtlichen Wehen rasch ihre Intensität – von 0 auf 100 in einer weiteren Stunde also… Kaum waren sie hier, standen wir schon bereit zur Abfahrt im Flur. Noch eine starke Wehe und wir konnten los. Im Auto eingestiegen, ein Blick auf die Uhr: 02:02 Uhr. Auf ins Spital. Unterwegs wieder heftigste Wehen. Ich rief nochmals im Spital ein, um eine PDA zu „bestellen“. Die Hebamme verstand jedoch lediglich, dass es nun „ernst wird“. Als wir in die Parkgarage fuhren, wartete sie bereits mit dem Rollstuhl auf uns. Reingehievt und los, ab in den Lift und rein in den Kreissaal, rauf auf’s Bett. Währenddessen schrie ich die ziemlich unbeeindruckte Hebamme an, dass ich JETZT! SOFORT! AUF DER STELLE! Eine PDA will weil ich das Gefühl hatte, dass mein Körper auseinandergerissen wird. Es war höllisch, es war beyond, es war eine Nahtoderfahrung mit Tunnel und ohne Licht. Die Hebamme wies mich dann mal harsch zurecht, dass die Gesundheit des Babys vorgeht und sie mich nun untersuchen müsse. Sie schloss also das CTG an und checkte den Muttermund, welcher, Überraschung!, vollständig eröffnet war. Ich befand mich also schon am Ende der Übergangsphase und kurz vor den Presswehen. Die kamen dann als die Hebamme erfolglos drei mal die Nadel setzte um noch einen Zugang für was krampflösendes oder so zu spritzen. Panik machte sich breit aber ich hatte eigentlich keine Zeit um noch panisch zu werden. Ich presste vielleicht drei mal rasch hintereinander und schon war die Maus da. 02:27 Uhr. Mein zwischendurch noch angerufener Frauenarzt kam wenig später zur Tür rein und durfte sich dann noch mit meinem Dammriss 3. Grades beschäftigen. Wow, das war dann mal eine Blitzgeburt! Auf die eine Seite war es das wohl schlimmste weil absolut schmerzhafteste Erlebnis, das ich je hatte, auf der anderen Seite war ich froh, dass es so schnell vorbei war und ich meine kerngesunde Maus auf der Brust hatte... und während sie badete schon unter die Dusche durfte, was ich nach der 1. Geburt wegen der PDA nicht konnte - das war die adrenalingeladenste Dusche ever :D Ich zitterte am ganzen Körper dermassen, dass ich es kaum schaffte, mich einzuseifen, das Blut und die Käseschmiere wegzureiben über den vorher noch kugeligen und nun seltsam leeren , schwabbligen Bauch... ich werde mich ewig daran erinnern.
Ich hätte aber damals, wie wohl viele andere Frauen auch, unterschrieben, dass ich niemals mehr im Leben ein Kind gebären würde. Keine 2 Tage später vergisst man den Schmerz komplett, irgend so ein Selbstschutz, vlt auch Artenschutz, wer weiss, denn dann denkt Frau, dass sie doch gerne noch mal gebären würde *lol*, so sind wir Frauen halt :D Das versteht sicher kein Mann, wenn man sich bald wieder nach Wochenbetteinlagen, dem Geruch von Stillöl und frischem Muttermilchstuhl sehnt :D
1-Monats-Maus
Aber bevor ich wieder abschweife… Maus wird 2. Und so ist sie: Einfach toll, ganz klar, einsame spitze. Ein zuckersüsses, allerliebstes Zaubermädchen, an dem ich mich niemals satt sehen werde, ich könnte sie den ganzen, lieben, langen Tag anschaue... Aber wer denkt nicht so über sein Kind? Obwohl auch sie kein Anfängerbaby war, entwickelte sie sich zu einem absolut zufriedenen, liebenswerten Kleinkind. Ich könnte ihr den ganzen Tag zuschauen, sie streicheln und herzen. Und auch sie sucht häufig meine direkte Nähe (Körperkontakt) und kuschelt intensiv. Sie zeigt mir, dass es auch „so“ gehen kann, nämlich nicht so wie bei ihrem grossen Bruder: anstrengend, nervenaufreibend, grenzwertig, extrem (heraus)fordernd. Aber das ist ein anderes Thema. Er ist so und sie ist eben anders und das ist gut so und es beruhigt mich.
Und was sagt die Maus dazu?

Mit 2 Jahren…

 
Bald-2-Schoggi-Nikolaus-Maus :)
…liebe ich diesen Bruder trotzdem heiss und innig. Aber auch Mama, Papa, Nana, Opa usw.
…bin ich vollständig trocken bis auf ein paar wenige Unfälle, die es ab und an mal gibt.
…schlafe ich am liebsten eng gekuschelt an Mama oder Papa. Die haben dann zwar nicht viel Platz, schlafen aber trotzdem gerne so. Durchschlafen ist nicht so meins, ich erwache nachts noch einige Male.
…trinke ich noch gerne ab und zu ein bisschen Mamamilch, v.a. zum (Ein-)schlafen und Aufwachen oder tagsüber wenn ich müde bin oder Trost brauche.
…esse ich ansonsten gut und gerne immer mal wieder ein paar Happen, quer durch den Tag und bin immer sofort zur Stelle wenn ich irgendwo etwas Essbares erahne.
…bin ich zum Leidwesen meiner Mama nur noch selten ein Tragekind, ich laufe auch gerne und wenn Papa da ist, sitze ich lieber ihm auf die Schultern.
...kuschele ich dafür nach wie vor sehr gerne. Nach dem Aufwachen morgens/mittags brauche ich erst mal intensive Zweisamkeit und will ganz nah bei Mama sein.
...bin ich ein Spielgruppenkind. Jeden Dienstagmorgen gehe ich mit meinem Bruder hin. Auch besuche ich mit ihm das MuKi-Turnen. In den Wald darf ich noch nicht mit. Sowas von fies!
…bin ich oft selbstständiger als der grosse Bruder. Ich weiss genau, wie der Haushalt läuft und unterstütze Mama gerne indem ich die Wäsche in den Korb lege, den Abfall entsorge, die GS-Maschine ausräume und den Tisch decke oder meinem Bruder das Milchfläschchen bringe. Hier gilt die Regel: Ich! Kann! Das! Selber! Und alleine. Respektiert das, bitte! Danke! Will heissen: Ich versuche mich, oft erfolgreich, selber anzuziehen (ausziehen geht sowieso, allgemein ziehe ich mich gerne aus und um, mehrmals am Tag ;), steige in den Autositz und erledige meine Geschäfte meist hinter verschlossener Türe, inkl. Töpfchen entleeren. Natürlich will ich auch all die Dinge selber tun, bei denen die Gefahr besteht, dass etwas verschüttet wird oder kaputt geht. Da darf man mir aber ruhig vertrauen, bin ja kein Baby mehr!
...spiele ich gerne mit/neben anderen Kindern und verhalte mich meist sehr sozial (teile gerne, gebe Spielzeug (zurück) etc.))
…habe ich 7 Zähne (oder noch mehr? In letzter Zeit spriessen sie plötzlich alle ;)
…spreche ich noch immer nicht so richtig, Mama versteht mich aber trotzdem und mein Bruder meist auch. Das kommt schon noch...

Meine Maus, wir lieben Dich heiss und innig und hoffen, dass Du so ein tolles Mädel bleibst wie Du bist! :)

So. Und morgen wird gefeiert! :)

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