Wednesday, January 30, 2013

Vom Finden und Ankommen...

Wie bereits kurz angerissen, hat das Genöle, das v.a. am Anfang diesen Blog so prägte, ziemlich abgenommen. Zwar schleicht sich hin und wieder ein verzweifelter Beitrag ein, im Grossen und Ganzen aber kann ich sagen, dass sich die Situation hier doch ziemlich beruhigt hat. Die Nerven sind sicher nicht stärker geworden und werden immer wieder mal starken Belastungstests unterzogen, doch ich fühle mich nach über einem Jahr mit zwei Kindern so langsam wohl in der Mutterrolle. Fast drei Jahre hat es gedauert, dass ich das so sagen kann. Dass ich mich nicht mehr hinten und vorne (nur noch vorne :D) komplett überfordert fühle, ständig gereizt und müde bin und alles anäffe, was mir in die Quere kommt. Die grosse Bespassungspflicht eines einzigen Kindes im Alter von 0-1 fällt weg da die Maus in der Regel neben/mit ihrem grossen Bruder gut beschäftigt ist. Das ist nun endlich der Dank für die Mühen, die wir zu Beginn mit zwei kleinen Kindern hatten. Ist der Bruder aber weg oder schläft gerade, merkt man sofort wieder, dass sich die Kleine selber nicht lange beschäftigen kann. Ist ja auch noch jung, klar.
Ich geniesse am meisten die Abende, an denen wir als Familie nach dem Abendessen gemeinsam im Wohnzimmer sitzen und spielen. Es ist meist nur eine kurze Zeit aber es ist doch schön, währenddessen einfach nur zu beobachten, wie der Grosse spielt, singt, plaudert, die Kleine herumgeht, herkommt, spielt oder sonstwie rumeiert :) Es ist schön, den Kindern beim Wachsen und Reifen zuzusehen. Und es geht doch so schnell!
Auch der grosse Druck, die Tage mit Verabredungen und Terminen auszufüllen, ist allmählich von mir abgefallen. Manchmal noch verfluche ich, dass ich mit niemandem was ausgemacht habe, wenn es hier gerade kriselt weil der Grosse bockt und die Kleine weint (schlechte Tage gibt es immer) und ich zu nichts komme oder der Grosse das Mittagessen verschmäht und der Boden einmal mehr aussieht wie Sau aber meist beruhigt sich die Situation irgendwie und sonst kann man immer noch raus... Ich geniesse es unterdessen, auch mal einen Morgen lang zuhause zu bleiben und verzichte dabei manchmal sogar auf die ein oder andere Unternehmung, die ich vor hatte. Ich möchte die Kinder auch nicht mehr so herumhetzen, möchte es gemählicher angehen lassen, keinen Zeitdruck machen, denn genau so gibt es am meisten Ärger, den man sich sparen kann.
Ich geniesse aber auch die Freiheit, während der Kita-Tage zu arbeiten, ohne Kinder einzukaufen etc. und kann es kaum fassen, wie schnell die Unabhängigkeit eigentlich zurück gekommen ist. Noch vor wenigen Monaten war die Trennungsangst der Maus auf dem Höhepunkt und ich konnte sie kaum abgeben. Jetzt klappt es so problemlos als wäre es nie anders gewesen.
Eigentlich kann es dann mit dem Umzug ins neue Heim nur noch besser werden. Ich denke, dass wir uns dann noch mehr zuhause und angekommen fühlen werden. Ich bin gespannt und hoffe, dass ich es schaffe, unseren Grossen, unseren so sensiblen Jungen, so behutsam wie nur irgend möglich an das neue Heim heranzuführen. Das ist momentan eigentlich meine einzige und grösste Sorge. Und natürlich mein Mann, der immer auf Achse ist, Stress hoch vier hat im Beruf und zuhause meist auch weil an den Wochenenden zu viert halt doch alles etwas chaotischer läuft als sonst... aber ich denke auch hier wird es langsam besser.
Heute sind theoretisch die Fenster ausgemessen worden und am Samstag werden mein Mann und ich uns nach einem Parkettboden umsehen. So viel zu dem... Vielleicht gibt es bald wieder Fortschritte am Bau zu dokumentieren :)

3 comments:

~Nicole~ said...

Wir erwarten gerade unser erstes Kind. Und ganz ehrlich... ich kann nachvollziehen wie du dich fühlst. Zu viel Termindruck (den man sich meist selbst auferlegt), dann ist man noch viel auf sich allein gestellt (mein Mann wird zumindest in den Wintermonaten immer erst spät nach Hause kommen) und es läuft nicht immer perfekt...
Meine Freundin hat auch zwei Kids. Bei ihr sehe ich auch, dass es gut Zeiten und manchmal aber auch anstrengende Zeiten gibt. Schön finde ich aber, dass man meistens die beiden im einklang spielen sieht... Das ist viel Wert.

Lass´ dich nicht unterkriegen. Freu dich (ernsthaft!) über die weniger gewordenen Jammerpostings.

LG
Nicole

Lorelai said...

Liebe Nicole! Erstmal herzliche Gratulation zur SS! :) Wann ist es denn soweit? Ich hoffe Du hast Unterstützung in Deinem Umfeld! Gerade in der ersten Zeit, ist es wichtig, dass Dir jmd hilft, so dass Du nicht 24h auf Dich alleine gestellt bist.
Danke ! :)
LG und alles Gute! Schön, dass Du hierher gefunden hast!

Barbara said...

Ich freue mich, dass es bei euch ruhiger wird. Aber ich bin auch froh, über jeden Post, mit welchem du uns an deinen schlechten Tagen Teil haben lässt. Ich mag ehrliche Posts. Mittlerweile neige ich auch dazu jedem zu erzählen, wie toll es ist, anstatt zu klagen, wie anstrengend... Wobei man in anderen Mamis stille Leidensgenossen hat. Hier wechseln sie die guten und die schlechten Tage ab. Ich werde im Moment nachts jedes Stunde durch ein weinendes Baby wach. Ich wünschte so, es wären die Zähne, damit das durch ist, aber ich befürchte sie hat Bauchweh von der Beikost :-(
Geniesse, dass du Freunde und Familie um dich hast, die dir was abnehmen manchmal. Das hab ich nicht...deshalb ist sie wohl so ein Mamakind oder wie heisst bei Schweizern, Mamititti? Die Bezeichnung trifft es zu 100% :D