Friday, August 03, 2012

Ferien mit Kindern

Nein, wir haben noch (immer) keine Ferien aber geplant sind sie ja. Dies und der Umstand, dass ein Blog, den ich verfolge (Gminggmangg) von einer längeren Urlaubsreise mit Kindern im umgebauten Mercedes-Bus handelt und der Umstand, dass ich von solchen, längeren Reisen (Monate!) mit Klein(st)kindern in entlegenste Gebiete dieser Erde (Indien, Istanbul und dergleichen!) schon öfter gelesen habe, gab mir zu denken. Mir, der hochkomplizierten, stets auf Rhythmus und Ritual bedachten Mutter. Der Gedanke an ferne Länder, fremde Sitten und Betten, ungewohnte Mahlzeiten und Hygienevorstellungen und andersartige Tagesabläufe sowie klimatische Herausforderungen - das weckt bei mir Erinnerungen an Griechenland mit Sohnemann, der nach dieser Reise zwei Monate lang durcheinander war. Kaum vorstellbar, dass es Eltern gibt, die ihren Kindern also mehrere Wochen oder gar Monate in fremdem Allerlei zumuten. Und das auch noch auf engstem Raum, in Pferdeanhängern und Wohnwägen, auf Fahrrädern etc. Würden wir das wagen, müssten wir nach den ersten schlaflosen Nächten die Koffer packen und umkehren? Bisher war noch keiner unserer vier Aufenthalte im Hotel ein Highlight, schlicht und einfach deshalb weil unser Junior nie gescheit (ein)schlief und nie länger als 5min an einem Restauranttisch stillsitzen konnte. Bestünde die Möglichkeit, dass, würden wir uns in ein solches Abenteuer (Weltreise oder dergleichen) stürzen, dass alles glatt laufen würde? Die Privatsphäre bzw. das Leben der Eltern käme hier wohl sowieso zu kurz (niemand hat auch noch Geld, eine Nanny oder einen Babysitter mitzunehmen, was bedeutet, 24h in Begleitung der Kinder zu sein) also kann man auch auf engstem Raum zu viert schlafen (und tut das dann vlt zum ersten Mal ganz wunderbar? Müsste man so eine Reise nicht genau dann wagen, wenn die Kids noch nicht schulpflichtig sind? Weil man's nachher nie mehr tut und weil es eine Erfahrung ist, die einen als Familie unglaublich zusammenschweissen kann (wann hat man schon mal mehrere Wochen gemeinsam mit dem Vater also wirklich als Familie?), ja vlt auch wirklich tut? Bin gerade in diesem Moment etwas neidisch auf alle, die dieses Experiment wagen oder sogar noch mehr (für ein Jahr ins Ausland ziehen wie die Schriftstellerfamilie, die mal darüber in Glamour berichtet hat; das war glaubs Südafrika, die Kids aber sogar schulpflichtig und besuchten dort die Schule, wäre also doch noch eine Option für später). Irgendwie finde ich das ganze ziemlich cool obwohl es mehr als nur Mut braucht, die gewohnte Umgebung, die Komfortzone, die Freunde, den Job (das ist wohl das Ärgste, man müsste den wohl künden genauso wie die Wohnung, beides würde ja dann auch die Rückkehr in die Unsicherheit bedeuten, man käme nämlich nicht heim heim, ihr wisst was ich meine...) auf bestimmte aber längere Zeit zu verlassen. Man kehrt ja aus minim längeren (2 Wochen) Urlaub, der in Übersee gemacht wurde, immer verändert zurück. Man hat ganz tolle, neue Eindrücke und Erfahrungen gemacht, sich vlt eine balinesische Mani-Pedi gegönnt (die beste, die ich je hatte!), ist schwanger geworden (Ja, Bali! :) und sich neue Klamotten gekauft, die es hier nun wirklich nicht zu kaufen gibt. Für all das musste man in den Flieger steigen und zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort sein. Niemand anders kann das wiederholen auf diese Weise. Dahingegen kann jeder hier schnell zu H&M und dein neues Shirt auch erstehen, so als Bsp. Und deshalb sind kontinentübergreifende Reisen so besonders, machen kurzfristig einen anderen, neuen Menschen aus Dir und zaubern Dir diesen Glow ins Gesicht, den Du am ersten Morgen nach der Heimkehr zurück ins Büro trägst, zusammen mit dem langen Sommerkleid aus Korsika, das fürs Büro eigentlich zu wenig business ist aber who cares, ich bin braungebrannt! :) Ähm... bin gerade etwas abgeschweift, gell? Naja, also ich weiss nicht, ob ich eine solche Reise unternehmen möchte/würde/überhaupt könnte. Wir fahren im September erstmal ins Tirol. Das wird auch abenteuerlich. Das ängstigt mich jetzt schon und wir schlafen nicht auf engstem Raum, wir haben nämlich sogar ein separates Kinderzimmer. Aber eben nur eins, für zwei Kinder. Und für meine Maus ist es das erste Mal ausserhalb der gewohnten vier Wände, ausserhalb ihrer Komfortzone. Aber vlt ist ihr das recht schnurz da ich ihre Komfortzone bin, ihr Kletterbaum, ihre Tankstelle, ihre Trage... Ja, mal sehen...

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