Monday, March 05, 2012

Was sich (im Umgang) mit dem Zweiten ändert...
Tanja inspirierte mich dazu, meine Gedanken über den Umgang mit Nummer 2 hier niederzuschreiben. Eine Aufzählung...
  • Das erste Kind fasst man mit Samthandschuhen an und behandelt es wie ein rohes Ei. Mit Nummer 2 wird zum Teil reichlich unsanft umgegangen. Ist ja nicht aus Zucker. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass es ein Mädchen ist. Ausserdem sitzen die Handgriffe: Ritsch, ratsch Windel ab, zack, Windel an. Die Kleider sind auch schnurstracks angezogen. Angst, was zu brechen hat man keine mehr, schnell muss es gehen wenn Nr. 1 derweil Unfug betreibt, zB die Türen der Miet(!)wohnung fröhlich mit Farbstiften zu bemalen. 
  • Stillen: Bei Kind Nr. 1 schaut man ständig auf die Uhr. Nach dem Stillen ist vor dem Stillen. Bei Nr. 2 kann ich nicht sagen, wie oft sie trinkt. Trotzdem: Das Haus verlasse ich vor einem Termin, bei dem ich nicht (gut) stillen kann, nur ungern, ohne ihr vorher nochmal die Brust zu geben. Meine Tochter kenne ich nun übrigens gut genug, um zu erkennen, dass sie nicht immer die Brust will sondern einfach schlafen. Sie zeigt mir mittlerweile auch ganz deutlich, dass sie jetzt gerade nicht trinken will. Noch vor 2-3 Wochen habe ich sie immer an die Brust genommen, wenn sie geweint hat. Das Dauerstillen ist nun also vorbei. Allerdings: In dubio kommt sie immer noch an die Brust. Ich merke ja schnell wenn's nicht das ist, was sie will ;) Dann Nuggi rein und in den Schlaf wiegen. Oder Aufmerksamkeit schenken. Aber nicht dauernd. Also: Nuggi.
  • Termine: Ich staune selber, wie pünktlich ich trotz zweitem Kind und nicht zu vernachlässigendem logistischen Aufwand, bin. Immer wieder. Mit Kind 1 war ich dauernd (viel) zu spät. Sh. Stillen...
  • Mit dem ersten Kind beschäftigt man sich zwangsläufig permanent, va. wenn es sonst unzufrieden ist. Kind 2 ist oft alleine sich selber überlassen und wird bei Unzufriedenheit oft mit dem Nuggi vertröstet, s.o.
    Die Folgen sind, dass Kind 2 weitaus weniger in den Genuss direkter Kommunikation mit anderen Menschen kommt. Wenigstens wird es ab und zu von Kind 1 belustigt. Das war's dann aber auch schon. Entsprechend überrascht ist man, wenn Kind 2 plötzlich etwas Neues kann, was man bei Kind 1 bereits Wochen im Voraus antizipierte.
  • Schlafen: Kind 1 war und ist ein miserabler (Ein)schläfer. Tausende von Stunden haben wir damit verbracht, dieses Kind in den Schlaf zu begleiten, tags wie nachts, und tun es immer noch. Kind 2 musste von Anfang an ohne grosses Zinnober einschlafen lernen. Nur wenn sie schläft, bin ich heikel, denn wach sind sie schnell wenn der Grosse sich an der Wiege zu schaffen macht oder im Bett herumturnen will...
  • Aktivitäten: Stundenlange Spaziergänge gibt es nicht mehr. Nur noch einen, weil Kind 1 mittags nur so schläft. Vorher gab es den auch nicht. Mittlerweile geniessen wir diesen einen Spaziergang aber sehr. Am Wochenende weil mein Mann und ich dann ungestört reden können, wochentags ich weil ich mir so Extrakalorien erschleiche.
    Babyschwimmen, -massage, Krabbelgruppe, PeKiP? Weit gefehlt. Kind 2 macht, wo möglich, die Aktivitäten von Kind 1 mit (derweil nur Wiegestube). Kind 1 muss wegen Kind 2 auf weitere Aktivitäten verzichten (Babyschwimmen oder Mukiturnen geht mit Baby irgendwie nicht wirklich). Schade eigentlich! Hoffe, doch noch irgendwann mit Kind 1 ins Mukiturnen zu kommen, da es ihm wie mir wie uns gut tun würde...
  • ...

Was sonst noch lief:
  • Die durch Still- und Schlafmangel verursachte Demenz traf gestern auch meinen Mann mit voller Wucht. Um ca. 6:30 Uhr stand er plötzlich am Bett und wollte sich gen Arbeit verabschieden. Am Sonntag. 
  • Die Sandkastensaison ist eröffnet! Unser Sohn genoss das Sändelen allerdings bei schönstem Wetter so sehr, dass er auch am darauffolgenden, kalten Tag schon am Morgen zornte bis wir ihn rausliessen. Und am Nachmittag nochmal. Ich schätze bis es Sommer ist, mag er den Sandkasten nicht mehr ansehen...
  • Der Schlaf bessert sich langsam. Unser Sohn erwacht nachts vielleicht noch 1, 2 mal. Jetzt steht also noch die Umgewöhnung an, alleine (ein) zu schlafen! 

1 comment:

Tanja said...

Wollen wir uns mal einen gemeinsamen MUKI-Turnkurs suchen? Dann könnte immer eine auf die Babys und eine auf die Großen schaun?! Oder vielleicht klappts ja auch so... wenn die Kleinen brav sind.

In Meiningen ist MUKI-Turnen am Di morgen. In FK find ich irgendwie nix. Das läg für beide auf halber Strecke...