Monday, February 27, 2012

Schokolade ist aus
Wir haben keine Schokolade mehr im Haus. Das ist einerseits gut (postnatale Gewichts-Depression), andererseits schlecht (Serotoninmangel hoch 2). Eine Zusammenfassung der letzten Tage:
Der Freitag war haarsträubend. Er begann gut (Frühstücksbesuch bei einer Kollegin mit 2 Kids), harzte dann (unverhoffter Arztbesuch mit meinem Sohn) und endete damit, dass das Baby beim Geburtstagsbesuch bei meiner Freundin nur noch schrie - wie am Spiess, wie noch nie! Es war eindeutig zu hektisch, zu viel los. Ich war froh, als ich abends zuhause ankam und schwor mir, nie wieder einen derartig stressigen Tag zu haben. Aber vieles ist unvorhersehbar... Der Arztbesuch hätte nicht sein müssen, vor allem nicht die lange Warterei und die Schweissausbrüche weil mein Sohn alle Lego im Wartezimmer verteilte während seine Schwester Hunger hatte, aber er war notwendig. Es ist alles in Ordnung, übrigens. Nur müssen wir morgen schon wieder hin, Kontrolle für beide und ich fürchte weitere Schweissausbrüche und grosse Abwehrreaktion meines Sohnes weil er grad erst da war und das für ihn nicht so lustig war.
Die Eifersucht des Grossen ist nicht schön, mitzuerleben. Es ist schwer, damit umzugehen, beiden gerecht zu werden, das alte Thema. Er macht es uns nicht einfach, seine Schwester hingegen schon (trank gestern Nacht erst um 5.30 Uhr!) und das macht die Beziehung zu meinem Sohn nicht einfacher, v.a. abends wenn gepaart mit der Müdigkeit die Eifersucht ihren Höhepunkt erreicht und er meine Schwester beim Stillen mehr als nur stört. Ich werde fortan die Abendmahlzeit wohl still und leise davonschleichend in einem anderen Zimmer verfüttern.
Wir waren dafür am Wochenende spazieren mit den beiden und das war einfach nur herrlich. Möchte dies fortan, v.a. bei den steigenden Temperaturen und dem Sonnenschein regelmässig tun. Damit wäre dann auch der Schokoladenkonsum ein bisschen getilgt. Das Minimum an Bewegung und die frische Luft tut allen gut. Auch waren wir im Sonntagscafé des Müze, wohin es allerdings v.a. jüngere Eltern verschlug. Viel Leute hatte es nicht, es ergaben sich keine Kontakte aber unser Sohn konnte spielen und es gab leckeren Kuchen, was will man mehr?
Leider meinte meine Tagesmutter heute auf Anfrage, dass sie es wohl nicht schaffen würde, im Sommer auch meine Tochter zu hüten, worauf ich fest auf die Zähne beissen musste um nicht laut loszuheulen. Eine bessere Betreuung, abgesehen von der eigenen Familie, können wir uns für unseren Sohn kaum vorstellen. Sie ist ein wahrer Glücksgriff gewesen. Unser Sohn wird vorerst weiterhin zu ihr dürfen, nur leider halt alleine. Das hat mich ziemlich getroffen. Ich verstehe natürlich, dass sie nicht noch ein Kind nehmen kann, v.a. weil sie auch dann noch ein Baby ist und entsprechend viel mehr "Arbeit" gibt auch wenn sie grad das brävste Kind überhaupt ist. Die zwei Nachmittage, die ich für mich alleine hatte, waren mir heilig. Ich habe zwar gearbeitet aber ich hatte auch mal Zeit, um ein paar Minuten in Ruhe einen Cappucino zu trinken, die Mails zu checken, zu bloggen, den Haushalt zu erledigen, das Abendessen vorzubereiten und v.a. konnte ich mir diese Tage auch freihalten für einen Friseurtermin o.ä. oder konnte in Ruhe einkaufen. Nun hoffe ich, dass wenigstens meine Schwiegermutter bereit ist, beide Kinder zu nehmen, aber irgendwie ist das auch fraglich und so muss ich mich wohl oder übel vielleicht bald nach einer Alternative umsehen denn ich möchte mir diesen Tag nicht nehmen lassen. Aber erst mal sehen, wie sich die Kleine macht...
Die Nächte meistert sie schon wie eine Grosse, sh. oben. Sie schläft nach dem Hinlegen bestens und einige Stunden nachheinander. Mittlerweile habe ich voll aufs Stillen umgestellt, werde nun auch das Pumpen ausschleifen lassen da es nicht mehr nötig ist. Ich hoffe dann nicht mehr automatisch um 24 Uhr wieder aufzuwachen. Das Stillen im Liegen klappte wider Erwarten schnell und sogar ohne, dass ich die ganze Zeit Licht brauche. Ja, die kleine Zaubermaus bereitet mir wirklich grosse Freude. Hoffe, dass ich auch meinen Sohn bald wieder in den Griff bekomme und er sein Plätzchen findet, Zuversicht in unsere Liebe gewinnt und seine Rolle als grosser Bruder wahrnehmen kann. A propos Rolle: Heute hat er das erste Mal selber "gestillt", ein Stoffschaf. Und trug es herum. Süss! :) Vielleicht hilft es ihm so, meine Rolle zu verstehen? Und apropos Wörter. Als ich gestern den Begriff "Kappa schissa" (muss ich das übersetzen? ;) benutzte, sprach er es prompt nach. Aufgepasst also bei Schimpfwörtern! ;) Heute morgen waren wir bei Tristan und Rebekka, war sehr gemütlich auch wenn wir mit den vier Kids gut beschäftigt waren. Ein bisschen plaudern konnten wir, nur wollte mein Sohn leider plötzlich nach hause, was ich auch der Eifersucht zuschieben muss. Bei der Tagesmutter weinte er auch, aber das Telefon kam prompt noch bevor ich wieder zuhause war: Er hat sich sofort beruhigt und auch schon wieder gelacht.

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