Friday, December 17, 2010

Neues Zeitalter?

Diese Woche war mal wieder geprägt von Auf's und Ab's. Tage an denen Nathaniel sehr zufrieden war wechselten sich mit Tagen, an denen er nur bei Mama sein wollte mit Tagen an denen er nachts keine Ruhe fand mit Tagen, an denen es besser wurde und auch die Mama mal 'ne Mütze Schlaf bekam. Jetzt ist's Freitag und ich fühle mich müde, ausgelaugt und schlaff, denn der kleine Kerl steht zurzeit gern um 7 Uhr auf. Jetzt schläft er nochmal und ich nutze die Ruhe des frühen Morgens. Diese Woche machte sich bei mir zum ersten Mal ein Hauch von Gelassenheit angesichts meiner Termine breit. Bis anhin habe ich wie eine Sekretärin den Kalender überwacht und dafür gesorgt, dass jeder Nachmittag besetzt war durch Playdates, Einkaufen oder sonstige Besuche. Diese Woche blieb der Freitag unbeschrieben. Und wisst Ihr was? Es störte mich nicht! Ich blieb gelassen. Wochen zuvor hätte mich das in Panik getrieben weil man mit Baby meist nur eine begrenzte Zeit in der Wohnung verweilen kann, ohne dass ihm gleich langweilig wird. Aber ich habe jetzt nicht mehr immer das Gefühl, ich müsse gleich aufbrechen. Im Gegenteil: Gestern habe ich schon begonnen, den "Koffer" zu packen und habe angesichts der horrenden Menge an Dingen, die ich hätte mitnehmen müssen (Pizza zum Aufwärmen, frische Kleider zum Duschen nach der Sporteinheit, 2x Brei fürs Baby etc. pp.) kapituliert. Kann's das sein? Nein. Der Kleine spielte grad so schön, dass ich dachte: Hey, es ist 10x einfacher, jetzt einfach hier die Pizza in den Ofen zu schieben anstatt ruckzuck das Kind zu packen, alles ins Auto zu hieven und auf den letzten Drücker abzurauschen. Das brauch' ich nicht mehr, das will ich nicht mehr, da tu' ich dem Kleinen keinen Gefallen! Wirklich nicht... Ich hab's genossen, zu Hause zu bleiben. Zwar allein, aber gelassen, nur wir zwei, ja, wir zwei allein. Und sogar später, als ich dann wirklich aufbrechen sollte für einen Besuch habe ich fast etwas gehadert weil jedes Rausmüssen momentan mit dem Kleider anziehen und einpacken einfach stressig ist und Stress habe und hatte ich schon genug die letzten Wochen. Schliesslich hat es sich spontan nun ergeben, dass ich heute doch noch einen kleinen Termin habe. Treffe mich hier zum Spazieren mit einer Baby-Kollegin aus Kindertagen. Man muss also nicht die ganze Woche verplanen, manchmal ergibt sich auch spontan was. Und das ist gut so, denn wahrscheinlich hätte ich mir dann doch noch irgendeine Beschäftigung überlegen müssen. Wobei, dann wäre ich vielleicht einfach in den Bus gestiegen und irgendwohin gefahren. Der Winter macht es allerdings schwierig... Gestern bekam mein Sohn sehr kalten Brei und das kam null an. Nur hat man halt nicht überall was zum Wärmen!? Hmm...

Ich will jetzt niemanden mit meiner Milchzentrale nerven aber die meisten wurden sowieso schon mit meinen Problemchen konfrontiert, drum... Das ist ein Grund für meine momentane Tristesse... Ich habe heute mit meiner Tante/Hebamme telefoniert und sie meint, dass ich zur Schonung nun langsam reduzieren sollte. Bis jetzt hat sich mein Stillwillen immer durchgesetzt gegen alle Katastrophen, Wirbelstürme, Tsunamis, was weiss ich. Nein, bis jetzt habe ich darum gekämpft wie eine Löwenmutter und ich würde gerne weiter, einfach stillen, stillen, stillen bis der Kleine endlich vom Tisch isst. Solche Mütter gibt's ja schliesslich, die das können, nur mir ist's offenbar nicht vergönnt. Eine Stillkrise nach der anderen wurde überwunden (sogar das zeitweise einseitige Trinken und einseitig praktisch Abgestilltsein) und täglich schütte ich mir den Tee rein, aber so langsam ist Endstation. Bis jetzt habe ich meist praktisch alle Ratschläge meiner Tante befolgt und so werde ich wohl auch jetzt gehorchen, um mich zu schonen. Zwar völlig gegen mein Innerstes, meinen Willen, mein Gefühl, ja, sorry, ich weiss, es ist schwer nachvollziehbar, wie man so beharrlich sein kann... also ich werde wohl beginnen, am Mittag zusätzlich zum Brei, den mein Kleiner jetzt seit ein paar Tagen bekommt, einen Schoppen zu geben. Mal sehen wie das ankommt... und irgendwann nur noch nachts und morgens stillen wenn das dann noch geht... Der Vorteil daran ist, dass ich meinen Kleinen auch mal über Mittag bei jemandem lassen kann, wobei ja die Betreuungssituation bei mir alles andere als gesichert ist. Aber das ist ein anderes Thema. Sagen wir es so: Ich könnte ihn mittags mal bei jemand anderem lassen. Ist das ein Lichtblick? Naja... Nicht wirklich. Es macht mich traurig. Verstehe einer die Mutterseele, ich kann's grad selber nicht!

PS: Ich korrigiere. Absage für heute Nachmittag. Suche noch Ersatz ;) Jaja, doch nicht sooo locker!

1 comment:

Tanja said...

Hey Tamara
ich hoffe es läuft gut bei Euch mit dem "Schoppen" (ich weiß ja nun auch was das ist ;-)).
Ich kann das absolut nachvollziehen, wie Du Dich fühlst... ist ein eigenartiges Gefühl, das Baby auf einmal ein Stück "loszulassen". Aber es wird täglich leichter. So ist es zumindest bei mir. Und wenn ich sehe, wie Tristan sich abends auf sein Fläschchen freut, tuts schon gar nicht mehr weh ;-)